Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit. Nicht nur, um am nächsten Morgen erholt und leistungsfähig aufzuwachen, sondern auch um das Immunsystem zu stärken und den Stoffwechsel zu regulieren. Im Schlaf stimmt unser Körper Herzfrequenz, Atmung und Blutdruck aufeinander ab. Zudem schüttet er Wachstumshormone aus, kurbelt dadurch den Muskelaufbau an und fördert die Wundheilung. Aber auch für die psychische Gesundheit ist Schlaf essenziell. Die Pneumologie/Schlafmedizin des KSGR beschäftigt sich mit der Lunge, den Atemwegen und dem Schlaf. Entsprechend hat dieser Fachbereich am vergangenen Donnerstag zum Ostschweizer Schlafsymposium geladen. Ein Thema an diesem Tag: die Behandlung von Schlafapnoe mittels Hypoglossusnervstimulator.
 

Wenn die allgemeine Therapie nicht reicht

Schlafstörungen wie zum Beispiel krankhaftes Schnarchen oder Schlafapnoe sollten behandelt werden. Bei einer Schlafapnoe sind die Atemwege so verengt, dass die Atmung deutlich erschwert ist oder sogar komplett aussetzt. Um Schlafapnoe vorzubeugen gibt es verschiedene Massnahmen wie zum Beispiel eine gute Schlafhygiene, das Vermeiden von Übergewicht, kein Alkohol vor dem Zubettgehen und seitliches Schlafen. Reichen allgemeine Massnahmen nicht, sollten in Abstimmung mit einem Arzt oder einer Ärztin weitere Massnahmen ergriffen werden. In schweren Fällen ist eine Atemtherapie nötig oder man kann es mit einer Atemwegsüberdrucktherapie versuchen. Dazu wird eine Therapiemaske eingesetzt, die jede Nacht getragen werden muss.
 

Der Zungenschrittmacher

Am Kantonsspital Graubünden hat die HNO-Klinik Ende Jahr zum ersten Mal in Graubünden einen Hypoglossusnervstimulator implantiert. Er ist eine Alternative zur Maske und sorgt dafür, dass die Atemwege die ganze Nacht über offenbleiben, indem er die Atemwegsmuskeln stimuliert. Wie das funktioniert und wie ein solcher Stimulator eingesetzt werden kann, erklärt Dipl. med. Sinisa Milenovic, Leitender Arzt an der HNO Klinik des KSGR im Video.

Milenovic war es dann auch, der am Schlafsymposium über die ersten Erfahrungen mit Hypoglossusnervstimulatorern – oder eben Zungenschrittmachern – berichtet hat. Spannend war es insbesondere zu erfahren, ob und welchen Einfluss die Zungenschrittmacher auf die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit Schlafapnoe haben. Silvana Trailovic und Stefan Uwe Freudenberg haben am Symposium ihre Geschichte erzählt und standen auch vor der Kamera Red und Antwort.